Die Corona-Krise hat viele Hochschulen vor die Herausforderung gestellt, technologiestützte Prüfungen einzusetzen. Einige Hochschulen verwendeten bereits verschiedenste elektronische Prüfungsformate schon davor und hatten diesbezüglich einen Startvorteil, mussten aber dennoch einige Anpassungen aufgrund der geänderten Umstände – beispielsweise die Umstellung von elektronischen Prüfungen vor Ort auf elektronische Prüfungen Online – durchführen.
Andere Hochschulen mussten Prüfungssysteme zur Abhaltung von elektronischen Prüfungen erst etablieren, Kapazitäten in Form von zusätzlichem Personal, Hardware/Software, etc. beschaffen und aufstocken bzw. die Rahmenbedingungen (z. B. Anpassung der jeweiligen Studien- und Prüfungsordnungen) setzen. Zudem mussten viele Lehrende im Umgang mit den jeweiligen Prüfungssystemen geschult werden.
Die Leitung der Arbeitsgruppe übernahm die FH Oberösterreich (Anton Tremetzberger, TOP Lehre – Zentrum für Hochschuldidaktik und E-Learning) und wurde vom Verein Forum Neue Medien in der Lehre Austria unterstützt.
Die Arbeitsgruppe „Technologiegestütztes Prüfen“ wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, einen hochschulübergreifenden Austausch über die Facetten technologiegestützter Prüfungen zu fördern und konkrete Lösungsansätze aufzuzeigen. Im Mittelpunkt stand dabei die detaillierte Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz digitaler Technologien im Prüfungswesen ergeben.
Von Beginn an, im Jänner 2022, erfreute sich die AG eines großen Zuspruchs. Insgesamt beteiligten sich 40 Expert:innen aus 19 Hochschulen, die ihr Fachwissen und ihre Perspektiven in die Arbeit der AG einbrachten. Der interdisziplinäre und institutionenübergreifende Ansatz ermöglichte es, die verschiedenen Aspekte des Themas umfassend zu beleuchten und praxistaugliche Erkenntnisse zu gewinnen.
Im Rahmen der AG wurden drei thematische Schwerpunkte entwickelt, die in einem speziell konzipierten Magazin zusammengeführt wurden:
Zu jedem dieser Schwerpunkte fand ein begleitender fnma-Talk statt, der sowohl live als auch in Form von Aufzeichnungen große Resonanz fand. Insgesamt wurden die Talks zu den Schwerpunkten von über 300 Teilnehmenden verfolgt, was die Relevanz und Aktualität des Themas eindrucksvoll unterstreicht.
Neben den Talks waren drei Schwerpunktesthemen im fnma Magazin ein zentraler Output der AG. Mit insgesamt 32 Beiträgen von verschiedenen Autor:innen wurden die vielfältigen Erfahrungen, Konzepte und Ergebnisse aus der AG-Arbeit gebündelt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Beiträge bieten wertvolle Einblicke und konkrete Handlungsempfehlungen, die für Hochschulen unterschiedlichster Ausrichtung nutzbar sind.
Links zu den Magazingen und fnma talks zu den Schwerpunkten:
Die Arbeit der AG hat damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung technologiegestützter Prüfungsformate geleistet, sondern auch die Grundlage für einen nachhaltigen Austausch geschaffen. Die hohe Beteiligung und die breite Rezeption zeigen, dass das Thema sowohl auf institutioneller als auch auf individueller Ebene von großer Bedeutung ist.
Ein zentraler Schwerpunkt, der ursprünglich für die Arbeit der AG vorgesehen war, konnte leider nicht umgesetzt werden: das Thema „Recht“. Die rechtlichen Fragestellungen, wie Datenschutz, Prüfungsrecht oder Urheberrecht, sind essenzielle Grundlagen für die Entwicklung und Implementierung technologiegestützter Prüfungen. Trotz der offensichtlichen Relevanz dieses Themenfelds gelang es der AG jedoch nicht, Expert:innen für eine aktive Mitarbeit zu gewinnen. Daraus ergibt sich ein klar formuliertes Ziel für die Zukunft: Das Thema „Recht“ soll weiterhin beobachtet und gezielt adressiert werden.
Die AG Technologiegestütztes Prüfen hat ihre Ziele erreicht und eine solide Basis für zukünftige Aktivitäten geschaffen, die das Thema weiter vorantreiben werden. Eine Überführung der AG in eine SIG ist noch in Abstimmung.
Das Heft zum Thema "Lehrkompetenzen für eine zeitgemäße Hochschullehre" erscheint im Oktober 2025. Beitragseinreichungen sind bis 6. Juni 2025 möglich.
Melden Sie sich zum 14-tägig erscheinenden Newsletter an, um über Neuigkeiten rund um und aus dem Verein informiert zu werden.